„Kontemplation ist das Unsagbare“, sagt Platon.
„Musik ist das Unsagbare“, sagt Smetana.
Musik ist Kontemplation.

contemplation

Ein meditatives Soloprogramm

Das Jahr 2020 wurde durch die Corona-Krise für die ganze Welt zum Jahr des Wandels. Dieses Programm und eine CD-Aufnahme entstanden während des ersten Lockdowns 2020.

In der Musik steht „Corona" für die „Fermate" – das Ruhezeichen. Es bedeutet Innehalten, Schauen, Anschauen, Beschauen. Den Blick auf etwas richten. Betrachten, um Erkenntnis zu gewinnen: contemplation.

contemplation ist ein meditatives, inniges Konzertprogramm mit Werken von Heinrich Ignaz Franz Biber, Joseph Maria Dall'Abaco, Francesco Supriano, Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach.

Im Wandel sehnen wir uns nach Schutz – die Musik ist mein Schutz, meine haltende Umgebung. Ich versuche, das Leben durch sie zu betrachten – eine Haltung der Kontemplation, die dem aufmerksamen Hören entspringt. Dabei erfahre ich immer wieder, wie diese besondere Art des Zuhörens die Augen der Seele öffnet und wie die wahre Musik zwischen den Tönen entsteht – in jener Stille, die allem Klang erst Raum und Bedeutung schenkt.

Schutzengel-Sonate

Das zentrale Werk von contemplation ist die „Schutzengel-Sonate" von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704). Diese Passacaglia begleitet mich schon eine Weile.

„Pasar una calle" bedeutet im Spanischen: über eine Straße gehen – seinen Weg gehen. Wege entstehen dadurch, dass man sie geht, sie wandelt, sich wandelt. Die Basslinie führt uns durch harmonische Höhen und Tiefen. So begleitet uns ein Engel auf allen Wegen, durch allen Wandel. Er ist immer da – wie der Atem.